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Warum jeder Hundehalter Bewegungsexperte für seinen Hund werden sollte – meine persönliche Geschichte

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Ich dachte, ich mache alles richtig

Als mein Hund Cash mit 10 Wochen in mein Leben kam, war für mich klar: Er soll körperlich und geistig ausgelastet sein. Ich wollte ihm ein artgerechtes, glückliches und aktives Leben ermöglichen.

Deshalb waren wir täglich stundenlang unterwegs. Je nach Tag verbrachten wir 3 bis 5 Stunden draußen. Wir spielten Frisbee, machten lange Spaziergänge, gingen wandern, trainierten verschiedene Tricks und ließen Cash regelmäßig mit anderen Hunden frei toben. Besonders das Spiel mit Artgenossen schien ihm gut zu tun. Die anderen Hunde waren genauso wild und energiegeladen wie er — ich hatte also keinen Grund zur Sorge. Im Gegenteil: Ich war stolz darauf, wie fit, agil und robust mein Hund war.

Damals dachte ich:
Er hat alles, was er braucht. Er ist ausgelastet, bekommt artgerechte Bewegung, soziale Kontakte und abwechslungsreiche Beschäftigung. Was könnte ihm fehlen?

Doch dann kam der Tag, der mein gesamtes Denken auf den Kopf stellte.

Der Moment, als mein Hund plötzlich lahmte

Cash war noch nicht einmal zwei Jahre alt, als er eines Tages anfing, gezielt einen Hinterlauf zu entlasten. Ohne Vorwarnung. Ohne einen ersichtlichen Grund. Er humpelte und setzte die Pfote nur zögerlich auf. Ich war schockiert und konnte mir nicht erklären, was passiert war. Schließlich war er jung, fit und bewegte sich bis dahin völlig unauffällig.

Die darauffolgenden Wochen und Monate waren geprägt von Unsicherheit, Angst und vielen Fragen. Natürlich wollte ich sofort wissen, was mit ihm los ist. Ich suchte tierärztliche Hilfe, ließ ihn durchchecken, doch die Diagnosen und Ratschläge waren oft vage:

  • Vielleicht eine Zerrung
  • Eventuell eine Fehlstellung
  • Möglicherweise beginnender Gelenkverschleiß
  • Vielleicht das Knie
  • Vielleicht die Hüfte

Mein Tierarzt und meine Therapeutin hatten unterschiedliche Theorien. Ich ließ mich beraten, doch ich verstand im Grunde genommen nichts. Ich konnte mir kein klares Rundumbild verschaffen. Zudem kann nicht jeder Facharzt oder Therapeut diese ganzheitliche Betrachtung liefern, weil oft der spezialisierte Blick auf einzelne Symptome dominiert. 

Doch als Halter hat mir besonders das Gefühl gefehlt, die Situation wirklich zu verstehen und einschätzen zu können. Ich fühlte mich ausgeliefert.

Immerhin begleiten wir unsere Hunde täglich. Niemand sieht sie so oft in Bewegung, beim Spielen, beim Aufstehen, beim Laufen — und niemand kann feine Veränderungen schneller bemerken, allerdings nur, wenn er weiß, worauf zu achten ist.

Die Schuldgefühle als Hundehalterin

Neben der Sorge um Cash wuchs mit jedem Tag meine eigene Unsicherheit.
Hatte ich zu viel mit ihm gespielt? Wie hätte ich die Belastung besser steuern können? Wieso habe ich die feinen Warnsignale übersehen? 

Ich war verzweifelt, denn ich liebe meinen Hund über alles. Und doch fühlte ich mich verantwortlich dafür, dass es ihm nun nicht gut ging.

Damals musste ich mir eingestehen: Ich hatte schlichtweg zu wenig Fachwissen darüber, wie sich der Bewegungsapparat eines Hundes auf Belastung einstellt, wie Kompensationen entstehen und woran ich Probleme frühzeitig hätte erkennen können.

Fachbücher liefern umfangreiche Informationen, doch das half mir wenig, denn es kostete unglaublich viel Zeit und am Ende war ich doch wieder verunsichert, was ihm denn nun wirklich helfen könnte. 

Diese Erfahrung hat mich zutiefst geprägt. Heute weiß ich: Hätte ich damals besser verstanden, wie mein Hund sich bewegt, welche Belastungen für ihn gesund und welche schädlich sind, wäre ich nie in diese Situation geraten. Und Cash auch nicht.

Was heute anders ist

Und genau aus diesem Grund habe ich dieses Projekt mit meinen wundervollen Kollegen in die Hand genommen, denn rückblickend wünsche ich mir, dass ich damals bereits die Möglichkeit gehabt hätte, ein strukturiertes Programm wie die BewegungsFormel zu durchlaufen. 


Ein Programm, das dich als Hundehalter Schritt für Schritt befähigt, die Biomechanik, Anatomie und Bewegungsabläufe deines Hundes zu verstehen — ohne komplizierten Fachjargon, sondern praxisnah und verständlich aufbereitet.

Ich hätte:

  • Die natürliche Bewegung meines Hundes besser lesen können.
  • Frühzeitig kleinste Veränderungen wahrgenommen.
  • Das Training gezielt an seine körperlichen Voraussetzungen angepasst.
  • Belastungen sinnvoll dosiert und Erholungsphasen bewusster gesteuert.
  • In der akuten Lahmsituation ruhiger und sicherer reagiert, weil ich gewusst hätte, was als nächstes zu tun ist.

 

Warum du Bewegungsexperte für deinen Hund werden solltest

Genau aus dieser Erfahrung heraus ist meine Überzeugung entstanden:
Jeder Hundehalter sollte lernen, Bewegungsexperte für seinen Hund zu werden.

Denn wer die Anatomie, den Bewegungsapparat und die Belastungsgrenzen seines Hundes versteht,

  • erkennt frühzeitig Kompensationen, Schonhaltungen und erste Warnzeichen.
  • kann Training und Alltag individuell und artgerecht gestalten.
  • arbeitet gezielt mit Tierärzten und Therapeuten zusammen, auf Augenhöhe.
  • spart unnötige Kosten durch zielloses „Herumprobieren“.
  • erhält die Bewegungsfreude seines Hundes bis ins hohe Alter.
  • gibt sich selbst Sicherheit im Umgang mit Belastungen, Verletzungen und Prävention.

Das Wissen über den eigenen Hund ist der Schlüssel zu einem langen, gesunden und schmerzfreien Leben. Hunde altern nicht plötzlich von heute auf morgen — viele Verschleißerscheinungen entstehen schleichend. Wer rechtzeitig versteht, wann ein Hund beginnt zu kompensieren, kann gegensteuern, bevor ernsthafte Probleme entstehen.

Mein Apell an alle Hundehalter

Ich weiß, wie hilflos man sich fühlt, wenn der eigene Hund plötzlich lahmt und man nicht weiß, was los ist. Ich habe es selbst erlebt. Doch ich habe auch gelernt:
Mit dem richtigen Wissen kann man als Halter so viel mehr bewirken, als man denkt.

Deshalb unterstütze ich heute andere Hundehalter darin, genau dieses Wissen aufzubauen. Die BewegungsFormel vermittelt alle Grundlagen, die es braucht, um den eigenen Hund wirklich zu verstehen — und zwar langfristig, nachhaltig und praxisnah.

Denn niemand sieht den eigenen Hund so oft wie wir selbst. Und niemand kann ihn besser begleiten — wenn wir wissen, wie sein Körper funktioniert.

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