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Hitzschlag und Sonnenstich bei Hunden: Symptome, Behandlung und Vorbeugung

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Warum Hitzschlag und Sonnenstich bei Hunden so gefährlich sind!

Bei der BewegungsFormel liegt uns nicht nur Hundefitness, sondern auch die Sicherheit und das Wohl deines Hundes am Herzen!

Es wird langsam wärmer und der Sommer steht vor der Tür! Auch jetzt überrascht uns das Wetter bereits mit sommerlichen Temperaturen und wir alle genießen die warmen Sonnenstrahlen. Sommerzeit ist Draußenzeit – für uns und unsere Hunde. Ob auf dem Spaziergang, beim Toben im Garten oder unterwegs im Urlaub: Bewegung an der frischen Luft tut gut. Aber mit steigenden Temperaturen steigt auch das Risiko, dass der Hund überhitzt. Ein Hitzschlag bei Hunden oder ein Sonnenstich beim Hund sind echte Notfälle, die schneller auftreten können, als viele denken – und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich enden können.

Gerade wenn unsere Hunde bei Hitze aktiv sind oder sich in der prallen Sonne aufhalten, geraten sie schnell an ihre körperlichen Grenzen. Viele Hundehalter unterschätzen das! Doch Hunde können nicht wie wir schwitzen und das macht es für ihren Körper deutlich schwieriger, mit der Hitze umzugehen.

In diesem Artikel schauen wir gemeinsam, worin der Unterschied zwischen Sonnenstich und Hitzschlag liegt, welche Symptome du kennen solltest und wie du im Notfall richtig reagierst. Natürlich bekommst du auch Tipps, wie du einem Hitzschlag und/oder Sonnenstich beim Hund vorbeugen kannst – damit dein Vierbeiner auch an heißen Tagen gesund und voller Energie bleibt.

Hitzschlag oder Sonnenstich - was ist der Unterschied?

Auf den ersten Blick ähneln sich die beiden Begriffe – schließlich geht es in beiden Fällen darum, dass der Hund unter großer Hitze leidet. Doch Sonnenstich und Hitzschlag sind zwei unterschiedliche Krankheitsbilder mit eigenen Ursachen, Symptomen und Risiken. Wichtig ist: Beide können lebensbedrohlich sein, wenn nicht rechtzeitig gehandelt wird.

Ein Sonnenstich beim Hund entsteht durch direkte Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken. Besonders gefährdet sind Hunde mit hellem oder dünnem Fell auf dem Kopf, junge oder alte Tiere sowie Hunde, die sich lange ungeschützt in der Sonne aufhalten – zum Beispiel etwa beim Liegen auf der Terrasse oder bei einem ausgedehnten Ausflug an den Strand, wo die Sonneneinstrahlung stark ist, die Hitze durch den Wind aber kaum spürbar scheint. Durch die Hitze wird das Gehirn oder die Hirnhaut gereizt, was neurologische Symptome verursachen kann.

Ein Hitzschlag beim Hund betrifft dagegen den ganzen Körper. Er entsteht, wenn sich dein Hund insgesamt überhitzt – zum Beispiel bei Bewegung in der prallen Sonne, bei fehlender Abkühlung oder im heißen Auto. Die normale Körpertemperatur beim Hund liegt zwischen 38 °C und 39 °C. Bei körperlicher Anstrengung, Aufregung oder hohen Außentemperaturen können kurzfristig bis zu 41 °C erreicht werden. Kritisch wird es allerdings, wenn die Temperatur über 43 °C steigt – dann beginnt die Eiweißstruktur im Körper zu gerinnen, und es droht akute Lebensgefahr.

Kurz gesagt:

  • Sonnenstich = Überhitzung des Kopfes durch direkte Sonneneinstrahlung

  • Hitzschlag = Überhitzung des gesamten Körpers durch fehlende Thermoregulation

Beide Fälle sind ein Notfall. Sollte dein Hund Symptome zeigen, ist es wichtig, sofort einen Tierarzt aufzusuchen.

Im nächsten Abschnitt werfen wir einen genaueren Blick auf die typischen Hitzschlag-Symptome beim Hund – und woran du einen Sonnenstich erkennen kannst.

Symptome: Wie du einen Sonnenstich oder Hitzschlag beim Hund erkennst

Die Symptome von Sonnenstich und Hitzschlag beim Hund können sich ähneln – es gibt aber einige wichtige Unterschiede, auf die du achten solltest. Ein Sonnenstich macht sich meist durch Unruhe, Taumeln, Zittern oder Erbrechen bemerkbar. Auch ein heißer Kopf oder heiße Ohren sind typische Anzeichen. Manchmal zeigen sich auch neurologische Symptome wie Desorientierung oder Krampfanfälle. Die Körpertemperatur ist dabei meist nur leicht erhöht.

Beim Hitzschlag ist das Bild deutlich dramatischer: Der Hund hechelt extrem stark, wirkt apathisch, zeigt Gleichgewichtsstörungen oder bricht sogar zusammen. Die Schleimhäute können knallrot sein, der Puls ist erhöht, und die Körpertemperatur steigt schnell über 40 Grad Celsius – in schlimmen Fällen sogar über 43 Grad. Dann droht akute Lebensgefahr, weil im Körper Eiweißstrukturen zu gerinnen beginnen.

In beiden Fällen gilt: Je deutlicher die Symptome, desto schneller musst du reagieren. Wenn dein Hund stark hechelt, schwankt, sich übergibt oder plötzlich apathisch wird, solltest du keine Zeit verlieren – und sofort einen Tierarzt kontaktieren.

Bis dahin kannst du deinem Hund aber mit einfachen Erste-Hilfe-Maßnahmen wertvolle Zeit verschaffen – wir zeigen dir, wie du helfen kannst.

Erste Hilfe bei Hitzschlag und Sonnenstich: So hilfst du deinem Hund

Wenn dein Hund Anzeichen eines Hitzschlags oder Sonnenstichs zeigt, zählt vor allem eins: ruhig bleiben und schnell handeln. Du kannst mit ein paar einfachen Maßnahmen viel bewirken – auch wenn du natürlich trotzdem so schnell wie möglich tierärztliche Hilfe brauchst.

Bringe deinen Hund sofort aus der Sonne und sorge für einen kühlen, schattigen Ort – egal ob zu Hause, unterwegs oder auf dem Hundeplatz. Lege ihn auf eine kühle Unterlage, am besten gefliest oder aus Stein, und halte ihn ruhig.

Beginne dann mit der Kühlung – aber langsam!
Gieße kein eiskaltes Wasser über deinen Hund und bring ihn nicht in eine kalte Badewanne. Das kann den Kreislauf zusätzlich belasten. Verwende stattdessen lauwarmes bis leicht kühles Wasser, z. B. mit einem feuchten Tuch. Wickel es um Pfoten, Beine oder die Bauchregion – dort lässt sich die Körpertemperatur am besten senken.

Auch ein feuchtes Handtuch im Nacken oder über dem Rücken hilft beim Sonnenstich, ohne den Körper zu schockartig zu kühlen. Achte dabei auf die Reaktion deines Hundes – manche Hunde empfinden das als unangenehm und brauchen etwas Ruhe, bevor sie sich helfen lassen.

Trinken ist gut – aber bitte in kleinen Schlucken.
Wenn dein Hund bei Bewusstsein ist, kannst du ihm frisches Wasser anbieten. Lass ihn aber nicht hastig trinken, da das Erbrechen oder Kreislaufprobleme verschlimmern kann.

Und dann: ab zum Tierarzt!
Auch wenn es deinem Hund nach kurzer Zeit besser zu gehen scheint, solltest du unbedingt tierärztlich abklären lassen, wie stark er belastet wurde. Innere Organe können auch dann Schaden genommen haben, wenn äußerlich alles wieder ruhig wirkt.

Hitzschlag und Sonnenstich bei Hunden vorbeugen

Das Beste, was du tun kannst, ist natürlich: dafür sorgen, dass es gar nicht erst so weit kommt. Mit ein paar einfachen Grundregeln lässt sich das Risiko für Hitzschlag und Sonnenstich beim Hund deutlich reduzieren – ganz ohne Sommerverzicht.

Vermeide Hitze-Spaziergänge in der Mittagssonne.
Plane Gassirunden lieber früh morgens oder spät abends, wenn es noch oder schon wieder kühler ist. Asphalt kann sich tagsüber extrem aufheizen und gibt auch am Abend noch Hitze ab – das spüren Hunde über ihre Pfoten deutlich. Auch im Schatten kann die Luft schwül und drückend sein. Achte deshalb immer auf das Verhalten deines Hundes.

Natürlich ist Bewegung wichtig – regelmäßige Aktivität unterstützt die Fitness deines Hundes und hilft dabei, Kreislauf und Muskulatur gesund zu halten. Aber wie bei uns Menschen gilt auch hier: Training ja – aber nicht um jeden Preis. Bei großer Hitze darf das Programm ruhig mal angepasst oder verschoben werden. Genau das vermitteln wir auch in der BewegungsFormel: Aktivität soll gesund halten – und nicht überfordern.

Sorge für Schatten und Pausen.
Beim Wandern, auf Ausflügen oder im Garten sollte dein Hund jederzeit Zugang zu einem schattigen Platz haben – und selbst entscheiden dürfen, wann er sich ausruhen möchte. Vor allem am Strand oder auf offenen Flächen ohne Bäume wird die Sonne schnell zur Gefahr, auch wenn der Wind trügt. Behalte das bitte immer im Hinterkopf!

Frisches Wasser immer dabei!
Egal, ob beim Stadtbummel oder im Wald: Trinkpausen sind wichtig – auch wenn dein Hund erst später Durst zeigt. Kleine Portionen über den Tag verteilt helfen dem Kreislauf und unterstützen die Temperaturregulierung. Pack also am Besten nicht nur für dich, sondern auch für deinen Hund immer etwas zu Trinken ein!

Lass deinen Hund niemals im Auto zurück – auch nicht „nur kurz“.
Auch wenn das Thema hier nur kurz angerissen wird: Selbst wenige Minuten im parkenden Auto können lebensgefährlich werden. Warum das so ist und wie du dich richtig verhältst, erfährst du bald in einem separaten Beitrag bei uns.

Passe Aktivitäten dem Wetter an.
Sportliches Training, Radfahren oder wildes Toben? An heißen Tagen lieber nicht. Viele Hunde würden ihrem Menschen auch bei 35 Grad noch hinterherrennen – auch wenn der Körper längst überfordert ist. Mach’s lieber gemütlich: Suchspiele im Schatten oder an einem kleinen Bachlauf oder eine ruhige Schnüffelrunde sind perfekte Alternativen. Und auch das Hundefitness Training kannst du prima an kühle Orte verlagern!

Spezielle Kühlprodukte können helfen.
Kühlmatten, feuchte Tücher, kühlbare Westen oder Hundepools – es gibt viele Möglichkeiten, wie du deinem Hund Erleichterung verschaffen kannst. Wichtig ist, dass dein Hund selbst entscheiden kann, ob und wie lange er diese Angebote nutzt. Wenn du einen besonders hitzeanfälligen Hund hast, kannst du ihm auf den Spaziergängen auch einen angefeuchteten Hundeloop anziehen. Das verschafft dauerhafte Kühlung während der Gassirunde.

Können Hunde schwitzen? Warum ein Schattenplatz oft nicht reicht

Hunde sind deutlich hitzeempfindlicher als wir Menschen – unter anderem, weil sie kaum schwitzen können. Zwar besitzen sie Schweißdrüsen an den Pfoten, doch diese reichen nicht aus, um ihren gesamten Körper effektiv zu kühlen.

Die wichtigste „Kühlfunktion“ für Hunde ist das Hecheln. Dabei verdunstet der Speichel über die Zunge, wodurch Wärme abgeleitet wird. Doch bei hohen Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit funktioniert das nur eingeschränkt – der Körper kann sich nicht mehr ausreichend abkühlen. Genau dann wird es gefährlich.

Besonders betroffen sind:

  • kurzschnäuzige Rassen wie Möpse oder Bulldoggen
  • ältere oder übergewichtige Hunde
  • Hunde mit sehr dichtem oder dunklem Fell

Für sie – aber letztlich für alle Hunde – ist es wichtig, bei warmem Wetter auf ruhige Bewegungsformen, ausreichend Trinkpausen und schattige Rückzugsorte zu achten. Und auch wenn ein Platz im Schatten erstmal harmlos wirkt: Bei stehender Luft und hoher Strahlung reicht er oft nicht aus, um Überhitzung zu verhindern.

Vorsicht im Auto: Warum ein Parkplatz im Schatten nicht reicht

Kaum ein Thema ist in den Sommermonaten so präsent wie dieses – und trotzdem wird es jedes Jahr aufs Neue unterschätzt: Hitzschlag beim Hund durch ein parkendes Auto.

Was viele nicht bedenken: Schon bei Außentemperaturen um die 20 Grad kann sich der Innenraum eines Fahrzeugs innerhalb kürzester Zeit stark aufheizen – auch wenn das Auto im Schatten steht oder das Fenster einen Spalt geöffnet ist. Nach nur wenigen Minuten kann die Temperatur im Auto auf 40 Grad und mehr ansteigen. Für Hunde wird das schnell lebensgefährlich, denn sie können ihre Körpertemperatur nicht ausreichend regulieren.

Viele denken: „Ich bin ja gleich wieder da.“ Doch ein kurzer Einkauf, ein kleiner Plausch oder eine unerwartete Verzögerung reichen aus, um eine ernste Gefahr zu erzeugen. Der Hund beginnt zu hecheln, wird unruhig, zeigt erste Stressanzeichen – und kann innerhalb kürzester Zeit kollabieren.

Deshalb gilt ganz klar:
Lass deinen Hund bei warmem Wetter niemals allein im Auto – auch nicht für wenige Minuten.

Wir werden diesem wichtigen Thema bald einen eigenen Blogbeitrag widmen, in dem wir dir zeigen, was im Notfall zu tun ist und wie du richtig reagierst, wenn du selbst einen Hund im Auto entdeckst.

Fazit: Gut vorbereitet durch den Sommer

Ob Hitzschlag oder Sonnenstich beim Hund – beides kann schneller passieren, als man denkt. Gerade an warmen Tagen ist es wichtig, dass du aufmerksam bleibst, die Körpersignale deines Hundes kennst und rechtzeitig reagierst. Mit etwas Wissen, guter Beobachtung und ein paar einfachen Maßnahmen kannst du dafür sorgen, dass dein Hund den Sommer sicher und unbeschwert genießen kann.

Wir bei der BewegungsFormel möchten dich genau dabei unterstützen. Denn Bewegung soll Spaß machen – und das geht nur, wenn dein Hund sich wohlfühlt. Deshalb achten wir im Training nicht nur auf Muskeln und Koordination, sondern auch auf die Belastbarkeit, das richtige Tempo und die Bedürfnisse jedes einzelnen Hundes – gerade dann, wenn’s draußen heiß wird.

Wenn du wissen möchtest, wie du deinen Hund gesund und sinnvoll auslasten kannst – angepasst an Alter, Kondition, Wetter und Alltag –, dann melde dich jetzt zur BewegungsFormel an!

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